Smart Home

Peter Richner (Empa)

Stand der Dinge international und in der Schweiz

Schlagworte wie «Smart Home» oder «Smart Building» sind nicht exakt definiert, zielen jedoch auf das informations- und sensortechnisch aufgerüstete, vernetzte Zuhause. Entwicklungen wie das Internet of Things oder cloudbasierte Dienste haben Potenzial für Anwendungen im Gebäudebereich. Passive Systeme und intelligente Planung können ebenfalls dazu beitragen, ein Gebäude smart zu machen. Smarte Lösungen müssen jedoch möglichst ohne Mitwirkung der Nutzer die gewünschte Leistung erbringen. Ein gutes Beispiel sind Algorithmen für die Steuerung von Heizung und Klima, die laufend aktualisierte Prognosen für die Nutzungsart des Gebäudes und für das Wetter berücksichtigen. Weitere Anwendungsgebiete sind Überwachungssysteme, die älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihren eigenen vier Wänden länger ermöglichen. Smarte Lösungen in den Bereichen behindertengerechter Bauten, Brandschutz, Energie, Erdbebensicherheit und Komfort sind in einer modernen, technologischen Gesellschaft enorm wichtig. Das grösste Potenzial liegt in der intelligenten Reaktion auf kurz-, mittel- und langfristige Veränderungen der Nutzung und/ oder Umweltbedingungen.

Konsequenzen für die Schweiz

Das Potenzial für smarte Lösungen beim Gebäudebau und -betrieb ist in einer modernen, technologischen Gesellschaft enorm. Die Herausforderung ist die praktische Umsetzung der neuen Konzepte. Bei Lösungen, die stark mit dem Rest des Gebäudes verknüpft sind, muss deren Integration von der Planung über die Realisierung bis zum Betrieb sichergestellt werden. Die dazu notwendige Interaktion der eher traditionell ausgerichteten Baubranche mit neuen Akteuren, die stark durch Informationstechnologie geprägt sind, ist anspruchsvoll. Handelt es sich um reine Add-on-Lösungen, also Erweiterungspakete oder Zusatzprogramme wie etwa sprachgesteuerte Haushaltgeräte, sind die Akzeptanz der Nutzer sowie die Schaffung von spürbarem Mehrwert ausschlaggebend. Akademische und industrielle Forschung in der Schweiz sind gut aufgestellt und sehr aktiv, weshalb sie den Trend erfolgreich aufnehmen können.