Referat

Systemwissenschaften und Medizin

Stephan Scheidegger | ZHAW School of Engineering | 

Raum XY | 18:30 | 19:30 | 20:30

Warum Biologen etwas von Physik und Ingenieure etwas von Biologie verstehen sollten: Die Natur unterscheidet nicht zwischen Biologie, Chemie und Physik. Die Auftrennung der Naturwissenschaften in verschiedene Disziplinen ist in unserer scholaren Tradition entstanden, in welcher bestimmte Sicht- und Denkweisen disziplinär kultiviert wurden. In der Vergangenheit haben diese methodologischen Ansätze grosse Erfolge gefeiert. Nur eines aus vielen Beispielen: Mit Ingenieurskunst, Physik und Mathematik sind Flüge zum Mond möglich geworden.

Wenn es aber um das Verständnis komplexer biologischer Systeme (und sei es nur schon eine lebende Zelle) geht, sind wir mit unserem Verständnis schnell am Ende. Für ein Weiterkommen in der modernen biomedizinischen Forschung werden z.T. fundamental neue Denkansätze benötigt. Dabei ergeben sich spannende und zukunftsweisende Forschungsfelder zwischen den tradierten Denkschulen und etablierten Forschungsfeldern. Wortschöpfungen wie Systembiologie und Systemmedizin sind Botschafter dieser neuen Entwicklungen.

In diesem Referat wird anhand von Beispielen aus der Krebsforschung aufgezeigt, wie Biologie, klinische Medizin, Ingenieurskunst, Physik und Systemwissenschaften zusammenspielen können.