Neue Studie: Ein technologisches Panorama

Claudia Schärer, Stefan Scheidegger, Christian Holzner, Daniel Schmuki | 

Technologische Veränderung frühzeitig erkennen, ist ein zentraler Wettbewerbsvorteil. Was für Unternehmen seit jeher gilt, gilt zunehmend auch für ganze Volkswirtschaften. Foresight ist eine zentrale Grundlage für die Bildungs- und Innovationspolitik.

Im Auftrag des SBFI hat die SATW eine Zukunftsanalyse für den Forschungs- und Industrieplatz Schweiz verfasst. Die Studie «Forschungslandschaft Schweiz – Ein technologisches Panorama» thematisiert 49 technologische Entwicklungen aus neun Forschungsbereichen. Das thematische Spektrum der behandelten Technologien ist mit mikrostrukturierten Fenstern, künstlicher Intelligenz und Brain-Machine-Interfaces sehr breit.

Die einzelnen Kapitel legen für die jeweilige Technologie dar, was der Stand in der Entwicklung ist beziehungsweise welche Chancen und Risiken mit der Entwicklung oder Nichtentwicklung einhergehen. Zudem wurden die wichtigsten Forschungshotspots in der Schweiz und im internationalen Kontext identifiziert.

Technologiefelder fassen familienähnliche Einzeltechnologien zusammen. Beispiele dafür sind autonome Systeme, Energie sowie Bioinformatik und Biotechnologie, um nur drei von neun Technologiefeldern zu nennen. Diese Zusammenfassungen erlauben allgemeinere Aussagen über die jeweiligen Forschungsfelder.

Ausreichende Förderung

Die knapp 60 mündlichen und schriftlichen Interviews machen deutlich, dass viele Wissenschaftler:innen und Industrievertrer:innen die Forschungsförderung im Bereich der technischen Wissenschaften in der Schweiz als ausreichend empfinden, allerdings den erschwerten Zugang zum Programm Horizon Europe beklagen. Die hiesigen Förderprogramme sind oft für Grundlagenforschung ausgelegt. Für anwendungsorientierte oder interdisziplinäre Forschungsprojekte ist es dagegen schwieriger, an entsprechendes Kapital zu gelangen.

Eine Idee, die in verschiedenen Gesprächen aufkam, ist, dass die Förderung künftig auch Infrastruktur beinhalten könnte, die sowohl von Unternehmen wie auch von den Hochschulen genutzt würde. Ein Beispiel dafür sind Reinräume, wie sie etwa die Photonik benötigt. Reinräume sind derart kostenintensiv in der Etablierung, dass sie die Budgets von kleinen Unternehmen und Start-ups sprengen.

Eine politische Frage

Der vorliegende Bericht benennt Potenziale und Hürden, zeigt Chancen und Risiken auf. Ob die Schwerpunkte der Bildungs-, Forschungs- und Innovationspolitik richtig gesetzt sind, ist keine wissenschaftliche, sondern eine politische Frage, die nur der demokratische Aushandlungsprozess beantworten kann. Und so geht die Studie nicht auf das Thema ein. Die Publikation zeichnet ein technologisches Panorama und macht sichtbar, wie die Schweiz hinsichtlich der knapp 50 untersuchten Entwicklungen dasteht.

Downloads 

Langfassung | Kurzfassung