acatech und SATW tauschen sich über Foresight aus
- Früherkennung, Weitere Themen
Im Rahmen der Weiterentwicklung des Technology Outlook hat die SATW das Gespräch mit ihrer deutschen Schwesterakademie acatech gesucht. Seit dem 23. November 2010 besteht ein Kooperationsabkommen zwischen den technischen Akademien aus der Schweiz und Deutschland.
Am 5. Oktober diskutierten die SATW und die acatech Fragen zum Thema Foresight, also wie vielversprechende Technologien und Zukunftsvisionen identifiziert werden können und wie es den beiden Akademien besser gelingen kann, mit ihren Anliegen die Öffentlichkeit und die Politik zu erreichen.
Unterschiedliche Prozesse, unterschiedliche Ziele
In einem ersten Teil haben beide Akademien ihre Foresight-Prozesse vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass die acatech Foresight vornehmlich zur Identifikation von Handlungsfeldern und zum Ausloten möglicher Projekte verwendet. Die SATW dagegen baut Produkte auf ihrem Foresight-Prozess auf.
Die acatech identifiziert Technologietrends mittels einer Umfrage bei ihren Mitgliedern und Senator:innen. Die SATW nutzt ebenfalls das Mittel der Befragung. Befragt werden Mitgliedsgesellschaften, aber auch Einzelmitglieder und die Vertreter:innen verschiedener Themenplattformen. Die Ergebnisse der Umfrage ergeben eine Longlist an möglichen Technologien und Themen, die dann vom Wissenschaftlichen Beirat diskutiert werden. Die so erarbeitete und konsolidierte Liste an Technologien wird dann während etwa anderthalb Jahren bearbeitet. Die Ergebnisse dieser Recherche fliessen anschliessend in diverse Publikationen, insbesondere den Technology Outlook ein.
Künstliche Intelligenz als Werkzeug für Foresight
Die SATW erfasst für jede im Technology Outlook behandelte Technologie ein Set aus Suchbegriffen, die aus verschiedenen Namen derselben Technologie in jeweils verschiedenen Schreibweisen bestehen. Damit werden dann die offiziellen Social-Media-Kanäle der europäischen Hochschulen durchforstet. Das Ergebnis dieser Analyse sagt zwar nichts über das technologische Potenzial oder die volkswirtschaftliche Bedeutung aus, ist aber ein Indikator für die diskursive Wichtigkeit, die in einem Land einer Technologie beigemessen wird.
Ralf Blum und Philipp Haan vom Fraunhofer Institut für integrierte Schaltungen referierten über eine KI-gestützte Methode zur Identifikation von Themen und Trends. KI kann einen enormen Beitrag zur Bewältigung der Informationsflut leisten. In der Diskussion wurde deutlich, dass es mit solchen Tools noch wichtiger wird, die richtigen Fragen zu stellen. Was diese sind, bleibt Gegenstand eines Austauschs.
Fazit
Bei dem gemeinsamen Workshop wurde deutlich, dass beide Akademien an ähnlichen Fragestellungen arbeiten und es viel Potenzial für gemeinsame Aktivitäten gibt. So soll es in den nächsten Jahren eine Zusammenarbeit in den Themenbereichen Foresight und Souveränität geben, die in gemeinsame Aktivitäten münden werden.
Impressionen
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