18. Mai 2022

Matchmaking-Event «3D Printing in der agro-food Industrie»

Nicole Wettstein -

Am 28. April 2022 empfing die SATW gemeinsam mit den Organisationen Innovation Booster Additive Manufacturing (IBAM) sowie Innovation Booster Swiss Food Ecosystems (IB SFE) rund 30 Expertinnen und Experten an der ETH Zürich zu einem Matchmaking-Event, um gemeinsam am Themenfeld «3D-Printing in der agro-food Industrie» zu arbeiten. Für die SATW ist der Workshop Teil der Initiative Food 4.0 und ergänzt den jährlichen Call for Projects durch eine zusätzliche Möglichkeit, innovative Projektideen zu finden.

Im Workshop ging es primär um die Fragestellungen, wie die agro-food Industrie von der 3D-Printing-Technologie profitieren und zu welchen bestehenden Handlungsfeldern sie einen Beitrag leisten kann. Nach einer Einführung durch Hendrik Holsboer, Managing Director IBAM, Peter Braun, CEO Swiss Food Research (SFR) und Nicole Wettstein, Programme Manager Food 4.0 SATW, stimmten Inputreferate aus der Wissenschaft und der industriellen Praxis die Teilnehmenden auf den bevorstehenden Workshop ein. Den Anfang machten zwei Präsentationen von Dr. Julian Ferchow und Manuel Biedermann von inspire bzw. der ETH Zürich, die in ihren Referaten auf Möglichkeiten und Chancen von 3D Printing in der Lebensmittelproduktion eingingen. Es folgte ein Referat von Prof. em. ETH Erich Windhab, der in seinen Ausführungen den Einsatz von 3D-Printing für die industrielle Produktion von Schokolade, Süsswaren und pflanzlichen, proteinbasierten Fleischanalogen sowie Molkereiprodukten in den Fokus stellte.

Die Problem-Tree-Methode

Im Zentrum des eigentlichen Workshops stand die Problem-Tree-Methode. Diese Methode, die sich im Design-Thinking-Prozess ganz am Anfang eingliedert, ist eine interessante Möglichkeit, um den Kern der Herausforderungen in einem Themengebiet zu erfassen. Ziel ist es, vorerst nicht in Lösungen zu denken, wie wir das instinktiv in den meisten Fällen tun, sondern das Problem und dessen Ursachen zu verstehen sowie die Stakeholder zu identifizieren. Während der «Problemsammlung» im Plenum zu Beginn des Workshops definierten die Teilnehmenden für die verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette Problemstellungen, die sich aus der Anwendung von 3D-Printing in der Lebensmitteltechnologie ergeben. Diese Problemstellungen bildeten die Basis für die weiteren Arbeiten in den moderierten Gruppen.

Der Fokus sind die Probleme

In den Gruppendiskussionen arbeiteten die Teilnehmenden an acht Problemstellungen. Daraus resultierten Problemdefinitionen, die explizit die Herausforderungen, die Stakeholder sowie das gewünschte Endergebnis aufzeigen, ohne darauf einzugehen, wie die Ziele erreicht werden können. Die Frage, wie die Probleme gelöst werden können, wurde im Workshop ausdrücklich nicht angesprochen, um Open Innovation explizit zu fördern. Die Lösungssuche / Der Lösungsprozess wird den Projektteams überlassen, die sich im Rahmen der Veranstaltung gebildet haben. Für die Projektteams besteht die Möglichkeit, ihre Lösungsansätze in Form von Projektanträgen einzureichen und sich auf diese Weise um eine Finanzierung ihres Vorhabens zu bewerben.

Innovation fördern

Der gemeinsame Call for Projects der drei organisierenden Einheiten IBAM, IB SFE und SATW nimmt den Antragstellenden einerseits die Frage ab, bei welcher Ausschreibung sie sich bewerben sollen. Andererseits besteht für die Antragstellenden im Falle eines ausserordentlich erfolgsversprechenden Projektes die Möglichkeit, einen höheren Unterstützungsbeitrag zu erhalten als bei einer separaten Ausschreibung durch nur eine der Organisationen. Ende Juni steht fest, welche Projektideen eine finanzielle Unterstützung erhalten und so zur Lösung relevanter Problemstellungen im Themenbereich beitragen. Damit Innovationen entstehen können, sind Interdisziplinarität und der Wille, gemeinsam an Problemstellungen zu arbeiten zwei der wichtigsten Voraussetzungen. Mit dem Workshop zur 3D-Printing-Technologie in der agro-food Industrie haben IBAM, IB SFE sowie die SATW einen ersten wichtigen Schritt zu deren Ermöglichung getan.

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